Die spannende und lustige Geschichte der Ampelmännchen

Ratet mal, wo die erste Ampel der Welt stand? Natürlich! Die erste Ampeln wurden in den USA aufgebaut. Die erste Ampel in Europa, die von ihrem Aussehen mit den heutigen Ampeln gar nichts zu hatte, wurde am 21. Oktober 1924 in Berlin am Potsdamer Platz installiert. Diese Ampel war ein viereckiger Turm, der drei Meter hoch war, darin saß ein Polizist, der die Ampel von Hand steuerte, allerdings hatten die Ampeln noch andere Farben: Rot für „Halt“, Blau für das heutige Gelb und Grün für Fahren oder für die Fußgänger für „Gehen“. Eine originale Nachbildung steht heute wieder am Potsdamer Platz in Berlin.

Doch die Ampeln waren bis zum Jahr 1957 nur für Autos gedacht. Erst in diesem Jahr wurde ebenfalls in Berlin die erste Fußgänger-Ampel installiert. Mit dem Unterschied, dass es nur zwei Lichtsignale gab und heute noch gibt: Grünes Licht für „Gehen“, rotes Licht für „Warten“. Und man wählte Männchen als Symbol für Fußgänger. Noch Ende der 1950er-Jahre war es undenkbar, das man Frauen als Symbol genommen hätte.

Das Problem dieser Ampelanlagen war allerdings, dass bei Sonnenschein die eigentlich sehr dünnen Ampelmännchen kaum zu sehen waren. Diesem Problem wollte man in der damaligen DDR ein Ende bereiten und beauftragte den Verkehrspsychologen Karl Peglau mit der Gestaltung eines Ampelmännchens, das man besser sehen konnte. Und dies war praktisch die Geburtsstunde des heutigen weltberühmten Ampelmännchens, das als Überbleibsel aus DDR-Zeiten heute einen wahren Kultstatus erreicht hat: Grün, dicker und mit Hut. Heute gibt es in Berlin sogar ganze Ladenketten, die alle möglichen Souvenirs mit Ampelmännchen verkaufen.

     

Doch Ampeln gab es mit den Jahren natürlich auf der ganzen Welt. Sie sind im Prinzip überall gleich, aber nur im Prinzip, denn die Symbole unterscheiden sich von Land zu Land – nur überall ist eines gleich: Rot „Stehen“ und Grün „Gehen“!

Wir haben euch einige Beispiele herausgesucht:

Dresden
Nur in der Landeshauptstadt von Sachsen Dresden gibt es reine Mädchen-Ampeln. Etwas unförmig stehen und gehen die beiden Ampel-Mädchen mit ihren etwas starren Zöpfen. Eigentlich ein sehr lustiges Bild.


Spanien und Mexiko

Meistens sieht man an den Ampeln bei Rot, wie lange man noch warten muss. Kann man die Straße überqueren und schlendert entspannt beginnt plötzlich der grüne Ampelmann mit einem rasanten Sprint, um klarzumachen: Jetzt musst auch du flitzen! Leider haben wir davon kein Bild.

Belgien
In Belgien hat man dem Ampelmann auch eine Ampelfrau zur Seite gestellt, vermutlich hatte man Bedenken, dass die Menschen glauben, dass nur Männer die Straße überqueren dürfen.


Dänemark
Hier gibt es bei Rot eine Frau im Rock, die eher wie eine Ringkämpferin drohend dasteht, um zeigen, wehe man geht weiter. Bei Grün jedoch schlendert gemütlich und entspannt ein Herr in der Ampel.


Europa

Es gibt in Europa auch ein genormtes Symbol, das aussieht wie ein Pictogramm und ist es vermutlich auch. Doch durchgesetzt hat es sich kaum, da die meisten Länder auf ihren traditionellen Figuren bestanden haben. Es ist wirklich auch langweilig.


Frankreich
In Frankreich gibt es überhaupt keine einheitlichen Symbole. Alleine in Paris gibt es mehr als zehn sehr unterschiedliche Variationen. Eines der nettesten ist dieses, wo bei Rot eine stilisierte Frau zu sehen ist, die eher einem beleuchteten Weihnachtsbaum gleicht. Das Männchen dagegen ist er langweilig und im Grün beleuchtet.


Kanada
Was dieser unförmige Mensch darstellen soll, das weiß auch in Kanada niemand. Er sieht eher aus, als hätte ihn ein Kind aus Papier mit einer Schere ausgeschnitten. Manche vermuten, dass es sein Holzfäller sein könnte, aber so sieht wahrlich kein Holzfäller aus.


Österreich
In Österreich, aber auch in allen anderen Ländern gibt es für Fahrradfahrer spezielle Ampeln. Doch sehr gelungen sind die Symbole in Österreich nicht. Das Ampelmännchen bei Rot sieht eher aus als würde es beim Halten pinkeln und bei Grün entspannt weiterfahren. Es hat in Österreich schon zu lustigsten Diskussionen geführt.


Polen
Da muss ein Marsmännchen Pate gestanden sein. Man hat den Eindruck, als hätte man einen Kindergarten beauftragt, ein Marsmännchen für eine Ampel zu malen – und das schlechteste Bild hat man dann ausgewählt


Tschechien (Prag)
Prag war schon immer eine etwas außergewöhnliche Stadt, mit vielen Künstlern und anderen kreativen Leuten. Doch manche Ampeln in Prag werden Tag für Tag von den Touristen fotografiert. Am meisten der liegende Mensch bei Rot. Eine wirklich schöne Idee.


Ihr seht also, es gibt in jedem Land andere Ampelmädchen oder Ampelmännchen. Bei eurem nächsten Urlaub, werdet ihr sicher auch so manche tolle oder auch schreckliche Ampel entdecken. Also Augen auf und niemals vergessen: Bei Rot stehen und bei Grün gehen!
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