Internetsucht und Computersucht

Der PC und das Internet bieten viele Vorteile. Man kann viele Informationen finden. Beispielsweise Infos für das nächste Referat oder welche Attraktionen ein Freizeitpark bietet. Neben Informationen kann man natürlich auch Kontakte pflegen, chatten und spielen. Wer es jedoch übertreibt und dabei vergisst, dass es auch noch andere Beschäftigungen gibt, als vor dem Bildschirm zu sitzen, kann auch internetsüchtig werden.

Hilfe, bin ich internetsüchtig?
Mancher von euch wird sich bestimmt schon die Frage gestellt haben, ob er schon computersüchtig ist. Dabei sollte man erst einmal wissen, was eigentlich Sucht ist.

Was ist Sucht?
Es gibt unendlich viele Formen der Sucht. Die Sucht-Palette beginnt bei Menschen die rauchen, das ist Nikotinsucht, und reicht bis zu Menschen, die unter Spielsucht leiden. Und es gibt nicht wenige Kinder, die tatsächlich schon als computersüchtig gelten. Aber wann ist man computersüchtig? Hier gehen selbst die Meinungen der Wissenschaftler und Ärzte weit auseinander. Man schätzt, dass etwa 2,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen computersüchtig sind, und fast vier Prozent gelten als gefährdet.

Als süchtig gilt man, wenn man durchschnittlich um die 35 Stunden in der Woche vor dem PC sitzt, als gefährdet gilt, wer dies um die 20 Stunden tut. Zur Sucht zählen auch Gameboy und Playstation, also nicht nur Chatten oder Sonstiges.

Die Warnzeichen und ein Test
Es gibt eine Reihe von verlässlichen Warnzeichen, die auf Computersucht bzw. Internetsucht  hinweisen, die Du selbst überprüfen kannst. Du musst aber ehrlich zu Dir selbst sein und nichts beschönigen. Um dies auszuschließen kannst Du mit Deinen Eltern gemeinsam einen kleinen Test machen und folgende Fragen beantworten:

  1. Hast Du in letzter Zeit wegen des Computers, Gameboy oder Playstation Deine Freunde vernachlässigt?
  2. Sind Dir plötzlich Freundschaften im Internet wichtiger geworden?
  3. Ist es Dir wichtiger Onlinespiele zu machen, als mit Freunden etwas zu unternehmen?
  4. Ist Dein erster Weg nach der Schule zum PC?
  5. Schlingst Du Dein Essen nur noch hinunter, um an den PC zu kommen?
  6. Gibt es wegen des Computers immer wieder Streit mit den Eltern, weil Du zu lange am PC sitzt oder mit dem Gameboy oder der Playstation spielst?
  7. Und noch ein wichtiges Merkmal: Im Chat legst Du keinen Wert mehr auf Rechtschreibung. Deshalb: Hat sich Deine Handschrift verschlechtert und sind Deine Deutschnoten schlechter geworden?
  8. Vernachlässigst Du auch das Aufräumen Deines Zimmers, um mehr Zeit für den PC zu haben?

Man kann sich auch selbst kontrollieren
Mit diesen ersten Fragen kannst Du selbst erkennen, ob Du gefährdet bist. Wenn Du alle Fragen mit JA beantwortet hast, dann solltest Du schnell die Notbremse ziehen und mit Deinen Eltern reden. Du kannst aber auch selbst etwas dagegen tun.

  1. Setze Dir ein Limit, wie viele Stunden am Tag Du am PC sitzen willst.
  2. Um Dich selbst zu kontrollieren, schreibe Dir täglich die Zeiten, die Du vor dem PC sitzt, auf.
  3. Verordne Dir selbst eine PC-freie Zeit, in der Du etwas mit Deinen Freunden unternimmst – natürlich nicht zusammen vor dem PC sitzen.
  4. Bespreche das mit Deinen Eltern und bitte Sie, nach Ablauf Deiner selbst gesetzten Frist, den PC auszuschalten, wenn Du es alleine nicht schaffst.
  5. Du kannst Dir auch ein Wochenkontingent festlegen, dabei sollten 15 Stunden bei älteren Kindern nicht überschritten werden. Dann hast Du auch die Möglichkeit, am Wochenende mal drei oder vier Stunden am PC zu verbringen, dafür aber musst Du den Rest der Woche etwas kürzer treten.

Faustregel für PC-Zeiten
Jetzt kann man solche Maßnahmen nicht für jedes Alter gleichermaßen ergreifen. Es gibt eine Faustregel die besagt, dass für Kinder bis acht Jahren eine Stunde am Tag nicht überschritten werden soll. Kinder bis zwölf Jahre nicht mehr als 1,5 Stunden und ältere Kinder, so bis 14 oder 15 Jahre, nicht mehr als zwei Stunden. Und Jugendliche sollten auch nicht länger vor dem PC ihre Freizeit verbringen. Hier sind bereits die Zeiten mit einbezogen, die man für Schularbeiten benötigt.

Wichtig sind eure Eltern
Es ist jedoch in allen genannten Fällen ratsam, dies mit den Eltern zu besprechen. Damit könnt ihr auch jedem Streit mit den Eltern um die Zeit vor dem Computer aus dem Wege gehen. Und auch wenn es viele nicht glauben wollen, Eltern können sehr gut einschätzen, welcher Zeitrahmen für euch der beste ist.